Zustand von Aluminiumlegierungen

Mechanische und technologische Eigenschaften von Erzeugnissen aus Aluminiumlegierungen sind nicht nur durch ihre chemische Zusammensetzung, sondern auch durch die Herstellungsweise und Wärmebehandlung bedingt. Z.B., ein kaltgewalztes Blech ist fester und härter, aber weniger dehnfähig als durch Warmwalzen hergestelltes Blech aus der selben Legierung. So technologisch bedingte Merkmale einer Legierung bezeichnet man mit dem Begriff Zustand. Der Zustand der Legierung ist also das Ergebnis des ganzen Herstellungsvorgangs, entspricht der resultierenden Werkstoffstruktur und äußert eine Gesamtheit von Eigenschaften nach der jeweiligen Herstellungsweise und Wärmebehandlung. Bei Aluminiumlegierungen gibt es mehrere Zustände. Man unterscheidet zwei Kennzeichnungssysteme:

a) numerisch, b) aufgrund chemischer Symbole. Bei umformbaren Aluminiumlegierungen ist in der internationalen Praxis das durch die Organisation Aluminium Association (AA) in Washington, USA benutzte Kennzeichnungssystem angenommen worden. 

Die numerische Kennzeichnung besteht aus: a) den Buchstaben EN, die kennzeichnen, dass es sich um eine europäische Norm handelt, b) den Buchstaben AW (Aluminium Wrought, bedeutet umgeformte Aluminiumlegierungen), c) vier Zahlen, von denen die erste Zahl das Hauptlegierungselement angibt (1xxx – reines Aluminium Al 99,9 % und mehr, 2xxx – Kupfer Cu, 3xxx – Mangan Mn, 4xxx – Silizium Si, 5xxx – Magnesium Mg, 6xxx – Magnesium mit Silizium MgSi, 7xxx – Zink Zn, 8xxx – ein sonstiges Element, 9xxx – nicht benutzte Serie, d) der Kennzeichnung, in welchem Zustand die Legierungen geliefert werden.